Intraoralscanner für Zahnarztpraxen

Hier finden Sie alle relevanten Informationen für die Auswahl eines passenden Intraoralscannners für Ihre Zahnarztpraxis.

Digitale Abformungssysteme im Vergleich

Welches Scannersystem für welchen Einsatz.

Bevor Sie sich als Zahnarztpraxis für den Kauf eines Intraoralscanners entscheiden, sollten Sie für sich folgende Frage beantworten:

  1. Sie arbeiten mit einem externen Dentallabor und möchten dies auch weiterhin tun? Dann benötigen Sie eine "Chairside-Lösung" für einen offenen digitalen Workflow, um den Datenaustausch mit Dritten zu gewährleisten.
  2. Sie möchten ausschließlich digitale Abdrücker erstellen, ohne die Fähigkeit zur weiteren Verarbeitung? Dann ist ein "Scan-Only" das passende System.

 

Offener Workflow. Dieser Begriff bezieht sich auf die Kompatibilität und Flexibilität des Intraoralscanners und der dazugehörigen Software. Ein "offener" Workflow bedeutet, dass die mit dem Scanner erzeugten digitalen Abdrücke (3D-Modelle der Zähne) in einem universell kompatiblen Dateiformat vorliegen. Dies ermöglicht es der Zahnarztpraxis, die Daten mit verschiedenen Dentalsoftware-Systemen und -Laboren auszutauschen, ohne an einen bestimmten Anbieter gebunden zu sein.

Chairside bezieht sich auf die Durchführung von zahnmedizinischen Verfahren direkt am Behandlungsstuhl, also innerhalb der Praxis. Ein offener Chairside-Workflow bedeutet, dass der Zahnarzt die digitalen Abdrücke direkt in der Praxis verarbeiten kann, zum Beispiel für die Planung und Herstellung von Zahnersatz oder orthodontischen Apparaturen.

Bei einem "Scan-Only"-System handelt es sich um Intraoralscanner, die ausschließlich für das Scannen und Erstellen digitaler Abdrücke verwendet werden. Diese Geräte sind spezialisiert auf das Erfassen von hochpräzisen Bildern der Zahnstrukturen, ohne integrierte Fähigkeiten zur weiteren Verarbeitung oder Herstellung von Dentalprodukten. Der Vorteil eines Scan-Only-Systems liegt in seiner Einfachheit und oft in den geringeren Kosten im Vergleich zu Systemen mit umfassenderen Funktionen. Diese Scanner sind ideal für Praxen, die digitale Abdrücke erstellen und an externe Labore oder Spezialisten für die weitere Verarbeitung senden möchten.

Zusammengefasst ermöglicht ein offener Chairside-Workflow eine flexible, praxisinterne Verarbeitung von Scannerdaten, während Scan-Only-Systeme sich auf die reine Datenerfassung konzentrieren. Beide Konzepte spielen eine wichtige Rolle in der digitalen Transformation von Zahnarztpraxen, indem sie unterschiedliche Bedürfnisse und Arbeitsweisen adressieren.

Intraoralscanner im Vergleich

Technologie und Bildqualität

Einige Scannersysteme verwenden strukturiertes Licht, andere Laser-Scanning-Technologien. Laserbasierte Scanner bieten manchmal höhere Präzision, strukturiertes Licht ist oft schneller. Die Bildqualität variiert ebenfalls, mit einigen Systemen, die detailliertere und farbechte Bilder liefern.

Benutzerfreundlichkeit

Gewicht, Größe und Ergonomie des Scanners sind wichtig für die tägliche Handhabung. Einige Scanner sind leichter und kompakter, was sie für längere Scan-Sitzungen komfortabler macht. Die Benutzeroberfläche und Software sollten intuitiv und einfach zu bedienen sein.

Integration in bestehende Workflows

Die Entscheidung zwischen offenen und geschlossenen Systemen ist wesentlich, ebenso wie die Kompatibilität mit bestehenden Praxis-Management-Systemen und digitalen Workflows.

Kosten

Die Anschaffungskosten variieren stark zwischen den Systemen. Langfristige Kosten für Wartung, Software-Updates und Kundenservice sollten ebenfalls berücksichtigt werden.

Support und Schulung

Guter Kundenservice und technischer Support sind entscheidend. Schulungsangebote für das Praxisteam können die Einführung und effektive Nutzung des Scanners erleichtern.

Spezielle Funktionen

Einige Systeme bieten spezielle Funktionen wie Farberkennung, Schattierungsmessungen oder integrierte Patientenkommunikationstools. Die Fähigkeit, komplexe Fälle zu handhaben, kann zwischen den Systemen variieren.

Was spricht für die Arbeit mit einem Intraoralscanner

Verbesserte Präzision und Qualität der Behandlung

Intraoralscanner bieten eine wesentlich höhere Genauigkeit als traditionelle Abdruckmethoden, was nicht nur zu besser passenden zahnärztlichen Restaurationen führt. Die detaillierten 3D-Bilder, die sofort und ohne Verzögerung live auf dem Bildschirm übertragen werden, ermöglichen eine genauere Diagnose und Planung der nächsten Schritte.

Effizienzsteigerung und Zeitersparnis

Die digitale Abformung ist viel schneller als herkömmliche Methoden, reduziert die Behandlungszeit enorm und verringert die Notwendigkeit von Neuanfertigungen, was Zeit und Ressourcen spart. Erfahrungsgemäß ist ein Scan in unter eine Minute durchgeführt.

Verbesserung der Patientenerfahrung

Der Scanner ist weniger invasiv und komfortabler, was die Patientenzufriedenheit erhöht. Er ist besonders vorteilhaft für Patienten und hier vor allem Kinder mit starkem Würgereflex.

Digitale Integration und Kollaboration

Die digitalen Daten lassen sich nahtlos in CAD/CAM-Systeme und andere Planungstools integrieren. Die digitale Datenübertragung erleichtert die Kommunikation mit Dentallaboren.

Wirtschaftliche Aspekte und Nachhaltigkeit

Trotz hoher Anfangsinvestitionen können langfristig Kosten gespart werden. Der Verzicht auf traditionelle Abformmaterialien ist wirtschaftlich und umweltfreundlich.

Flexibilität und Vielseitigkeit

Der Scanner kann für eine Vielzahl von zahnmedizinischen Verfahren eingesetzt werden und ist oft tragbar, was die Nutzung in verschiedenen Behandlungsräumen ermöglicht.

Langfristige Praxisentwicklung

Die Nutzung moderner Technologien wie Intraoralscannern kann die Praxis attraktiver für neue Patienten machen und sie auf zukünftige Entwicklungen in der Zahnmedizin vorbereiten.

Welche Nachteile sind vor dem Kauf eines Intraoralscanners zu berücksichtigen

Anfangsinvestition

Wie bei jeder Neuanschaffung muss auch der Scanner bezahlt werden, was aber als Invention in die Zukunft zu werten ist, die sich im täglichen Praxisbetrieb  schnell bezahlt macht. Fragen Sie Ihr Depot bei Bedarf auch einfach nach attraktiven Finanzierungs- oder Leasingmöglichkeiten.

Technische Schulung und Lernkurve

Die effektive Nutzung eines Intraoralscanners erfordert eine angemessene Schulung und Einarbeitung des zahnmedizinischen Personal. Es kann eine Lernkurve geben, bis die Mitarbeiter sich an die neue Technologie gewöhnt haben, was anfangs zu Verzögerungen oder Unsicherheiten führen kann. Daher sollten die Mitarbeiter rechtzeitig mit in den Prozess eingebunden werden.

Kompatibilitäts- und Integrationsprobleme

Bei geschlossenen Systemen können Kompatibilitätsprobleme mit bestehenden Softwarelösungen oder Geräten auftreten. Ein offener Workflow kann diese Probleme reduzieren, aber es bedarf dennoch einer sorgfältigen Planung, um sicherzustellen, dass alle Systemkomponenten nahtlos zusammenarbeiten. Daher ist eine Vor-Ort-Beratung durch Ihr Depot sehr wichtig, um hier nicht später eine Fehlentscheidung getroffen zu haben.

Wartung und Reparaturen

Wie bei allen hochentwickelten Geräten können Wartung und Reparaturen kostspielig sein. Regelmäßige Wartungen sind notwendig, um die Funktionsfähigkeit und Genauigkeit des Scanners zu gewährleisten. Hier ist besonders

Einschränkungen bei bestimmten klinischen Situationen

Obwohl Intraoralscanner stetig verbessert werden, gibt es immer noch klinische Situationen, in denen sie möglicherweise nicht die gewünschte Genauigkeit erreichen, z. B. bei tief liegenden Präparationsgrenzen oder stark reflektierenden Oberflächen.

Abhängigkeit von der Technologie

Die Abhängigkeit von elektronischen Geräten birgt das Risiko von Ausfallzeiten bei technischen Störungen, was die Behandlungspläne verzögern kann.

Patientenkomfort

Obwohl viele Patienten den Komfort eines Intraoralscanners gegenüber traditionellen Methoden bevorzugen, gibt es immer noch einige, die Schwierigkeiten mit dem Gerät im Mund haben, insbesondere wenn es um enge Bereiche geht oder wenn der Patient einen ausgeprägten Würgereflex hat.

Datensicherheit und Datenschutz

Mit der digitalen Natur der gewonnenen Daten kommt die Notwendigkeit, diese sicher zu speichern und zu übertragen, um Datenschutz und Datensicherheit zu gewährleisten.

Sind Intraoralscanner sicher?!

Art der verwendeten Technologie

Intraoralscanner arbeiten in der Regel mit optischer Bildgebungstechnologie, die typischerweise Licht (oft in Form eines Lasers oder strukturierten Lichts) verwendet, um digitale Impressionen der Zähne und des Zahnfleisches zu erstellen. Diese Technologie basiert auf der Erfassung von reflektiertem Licht und nicht auf ionisierender Strahlung, wie sie bei Röntgengeräten verwendet wird.

Strahlungsfreie Technik

Aufgrund der Verwendung von Licht und nicht von Röntgenstrahlen zur Bildgebung, stellen Intraoralscanner keine Strahlenbelastung für Patienten oder Personal dar. Dies ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber traditionellen Röntgentechniken, da keine gesundheitlichen Risiken durch Strahlenexposition bestehen.

Sicherheit und Komfort

Die Nutzung von Intraoralscannern wird oft als sicherer und komfortabler für Patienten betrachtet, insbesondere im Vergleich zu herkömmlichen Abformmethoden oder Röntgenverfahren. Die nicht-invasive und strahlungsfreie Technologie trägt zu einer angenehmeren Patientenerfahrung bei.

Regulatorische Standards

Intraoralscanner und andere digitale zahnmedizinische Geräte unterliegen strengen regulatorischen Standards, um sicherzustellen, dass sie keine gesundheitlichen Risiken darstellen. Hersteller müssen diese Standards erfüllen, bevor ihre Produkte auf den Markt kommen.

Wie funktioniert ein Intraoralscanner

Bildgebungstechnologie

Die meisten Intraoralscanner verwenden optische Bildgebungstechnologien wie strukturiertes Licht oder Laser. Bei der strukturierten Lichttechnologie wird ein spezielles Muster von Licht auf die zu scannende Oberfläche projiziert und die Verzerrung dieses Musters zur Erstellung eines 3D-Bildes genutzt. Laser-Scanner verwenden Laserstrahlen, um die Oberfläche abzutasten und ein 3D-Bild aus den reflektierten Strahlen zu generieren.

Erfassung der Oberflächendaten

Während des Scanvorgangs bewegt der Zahnarzt den Scanner um die Zähne und entlang des Zahnfleisches. Der Scanner erfasst kontinuierlich Tausende von Bildern, die in Echtzeit zu einem 3D-Modell zusammengesetzt werden.

Bildverarbeitung

Die erfassten Bilder werden von der Scanner-Software verarbeitet, um ein genaues und detailliertes 3D-Modell des Mundes zu erstellen. Dies beinhaltet Algorithmen zur Glättung und Anpassung der Daten.

Erstellung des 3D-Modells

Die Software kombiniert die einzelnen Bilder zu einem kohärenten, dreidimensionalen digitalen Modell des Mundinnenraums, das für verschiedene zahnmedizinische Zwecke verwendet werden kann.

Datenübertragung und -verwendung

Das erstellte 3D-Modell kann digital an ein Dentallabor oder direkt an eine Fräsmaschine übertragen werden, um physische Dentalprodukte wie Kronen, Brücken oder Aligner herzustellen.

Die Verwendung von Intraoralscannern bietet im Vergleich zu traditionellen Abformmethoden zahlreiche Vorteile, wie verbesserte Patientenerfahrung, höhere Präzision, Zeitersparnis und die Möglichkeit einer effizienteren digitalen Kommunikation mit Laboren oder anderen dentalen Dienstleistern.

Welche Kosten hat der Patient bei der digitalen Abformung

Keine oder eine kleine Zusatzkosten für den GKV Patienten

Aktuell wird der Einsatz eines Intraoralscanners am Patienten für die digitale Abformung noch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die Aufnahme in den Leistungskatalog wird aber diskutiert und ist auch bald zu erwarten. Bis dahin bleibt es bei einer Privatleitung. Ob die Zahnarztpraxis Mehrkosten an den Patienten weiterreicht oder die Kosten mit den allgemeinen Behandlungskosten verrechnet, obliegt der individuellen Entscheidung der Praxis.

Mögliche Kostenersparnis

Der Einsatz eines Intraoralscanners kann zu einer Kostenersparnis für den Patienten führen, da er effizienter ist als traditionelle Abformmethoden, was zu geringeren Gesamtkosten für bestimmte zahnärztliche Verfahren führen kann. Zudem wird in der Regel nur einmal ein Scannabdruck am bzw. vom Patienten durchgeführt und für zukünftige Behandlungen als Datensatz gespeichert.

Indirekte Kostenfaktoren

Die allgemeinen Behandlungskosten einer Praxis, die in moderne Technologien wie Intraoralscanner investiert, können sich leicht erhöhen, was sich in den allgemeinen Gebühren für zahnmedizinische Leistungen widerspiegeln könnte.

Versicherungsabdeckung

Je nach Versicherungsbedingungen könnten einige Kosten, die mit dem Einsatz moderner Technologien wie Intraoralscannern verbunden sind, durch die Krankenversicherung des Patienten später gedeckt werden.

Qualität und Patientenerfahrung

Patienten profitieren oft von einer verbesserten Behandlungsqualität und einer angenehmeren Erfahrung durch den Einsatz von Intraoralscannern, was langfristig zu einer effizienteren zahnmedizinischen Versorgung führen kann. Der Scan geht sehr schnell und Würgereize durch Abdruckmasse entfallen.

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